Goldexploration in Niger
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Goldexploration in Niger, Westafrika (1992 - 1994)

Position: Beratender Geologe für Klöckner Industrieanlagen / Hansa GeoMin GmbH, Duisburg

Aufgabenstellung

Das Projekt „Recherche Or dans le Liptako“ wurde vom europäischen Entwicklungsfond finanziert. Das Hauptziel war zu überprüfen, ob die archaischen Sirba und Tera Grüngesteinsgürtel das Potenzial für wirtschaftlich abbaubare Goldvorkommen haben. Zwei weitere wichtige Aspekte waren die Ausbildung nigrischer Geologen und der Aufbau eines Labors für Goldanalytik in der Hauptstadt Niamey.

Leistungsumfang

    • Detaillierte geologische Kartierungen (1:500 bis 1 : 5 000): 35 km²
    • Regionale und detaillierte Bodengeochemie: 12 000 Proben
    • Destruktivbohrungen (6 800 m), Schneckenbohrungen (600 Löcher), Kernbohrungen ( 1 100 m)
    • Beprobung von Aufschlüssen (400 Proben)
    • Bodengeophysik (VLF, IP, MAG), 300 laufende Kilometer
    • Ressourcenabschätzung der Samira Hill Lagerstätte
    • Umfangreiche Berichterstattung (Geologie, Geochemie, Schürfgräben-/ Kernbeschreibungen, etc.)
    • Ausbildung von nigrischen Geologen

Durchführung

Vor diesem Projekt wurde nur sehr wenig systematische Rohstoffexploration in dieser Region durchgeführt. Einige kleine Goldvorkommen waren seit den 1960ern bekannt, intensiver Kleinbergbau auf Gold begann aber erst in den 1980ern. Die bis dahin gültige geologische Karte von 1967 des französischen geologischen Dienstes BRGM, war eine wertvolle Hilfe für die Planung der Explorationskampagnen. Beide in der Karte markierten Bereiche wurden zuerst mit einem regionalen Bodengeochemieprogramm (Au + 13 andere Elemente) und wo sinnvoll, mit einer Bachsedimentbeprobung abgedeckt. Anomale Bereiche wurden später engmaschiger beprobt. Auf den stärksten Goldanomalien wurden Schürfgräben gezogen, teilweise wurden auch Destruktivbohrungen und Bodengeophysik durchgeführt. In einigen Anomalien und Goldgräberstätten wurden Kernbohrungen niedergebracht.

Ergebnisse

Im Laufe des Projektes konnten mehr als 50 Goldanomalien identifiziert werden. Bei den meisten handelte es sich nur um schmale Gold-Quarzgänge, zwei Anomalien ergaben jedoch bemerkenswerte Ergebnisse. Ein Prospekt namens Libiri wurde später von der Firma Ashanti Goldfields weiter untersucht. Sie ermittelten eine indizierte Ressource von 400.000 Unzen Gold (12,4 Tonnen). Noch wichtiger wurde die Samira Hill Lagerstätte, die ebenfalls nahe der Grenze zu Burkina Faso liegt. Bedingt durch den feinkörnigen („refraktären“) Charakter des Goldes, handelt es sich um eine der wenigen Lagerstätten in Westafrika die nie von lokalen Goldgräbern abgebaut wurde. Samira kann als eine tektonisch kontrollierte, schichtgebundene Lagerstätte bezeichnet werden.

Die erste Ressourcenabschätzung im Jahre 1993, ergab eine Ressource von 150.000 Unzen Gold (4,7 Tonnen) bei mittleren Gehalten von 2,6 g/t. Die Lagerstätte wurde später erfolgreich von einem kanadisch- marokkanischem Joint Venture (Etruscan, SEMAFO und MANAGEM) weiter entwickelt. Der Abbau begann 2004, die Ressourcen und Reserven liegen heute bei 1.800.000 Unzen Gold (56 Tonnen), der mittlere Gehalt wird mit 2,4 g/t angegeben. Mittlerweile kann der so genannte Samira Horizont auf über 60 km Länge verfolgt werden, er ist allerdings nur punktuell vererzt
.

liptako_gold_karte